Als Whodunit bezeichnet man eine Kriminalgeschichte, bei der der Täter am Anfang der Geschichte nicht bekannt ist
und die Leser / Zuschauer die Ermittler bei der Aufklärung des Verbrechens begleiten. Die meisten Krimis laufen nach
diesem Schema ab.
Die andere Variante nennt sich Howcatchem. Hier kennen die Leser / Zuschauer den Täter bereits am Beginn. Die
Ermittler tappen im Dunklen. Beim Zuschauer entsteht dann ein Effekt wie beim Kasperletheater, wenn die Kinder
rufen: "Achtung Kasper, der Teufel steht hinter dir!". Irgendwann hat der Ermittler eine Erleuchtung (häufig fällt in diesem Moment
ein Lichtstrahl auf sein Gesicht) und weiß, wer der Mörder ist. Die Columbo-Filme sind so aufgebaut. Es ist etwas schwieriger in solchen
Geschichten Spannung aufzubauen. Aber es wird manchmal genutzt, um die Geschichte aus Sicht des Täters darzustellen.
Es wird eventuell auch Sympathie für den Täter erzeugt. Worum handelt es sich bei der Aufklärung der Sabotage an den Nord Stream Pipelines? Für die meisten deutschen Politiker und Medien scheint es sich um den Fall Howcathem zu handlen, da Russland als
Täter feststeht. Wir begleiten die Ermittler auf der Suche nach den Beweisen, z.B. einem Rest der Bombe mit aufgekritzeltem
"Für Olaf und Joe von Vladimir" in kyrillischen Buchstaben. Andere sind der Meinung, dass es ein Whodunit ist und man den Täter schon finden wird. In solchen Fällen versammelt
der Ermittler am Ende alle Beteiligten und entlarvt den Täter. Ich stelle mir das Ende so vor: der Kommissar wird auf dem Weg erschossen und nimmt das Geheimnis mit ins Grab.
Eine Stimme aus dem Off oder die hübsche Assistentin des Kommissar sagt leise: "Es gibt Wahrheiten, die man besser nicht weiß."
Ende Abspann Stimme: "und ab heute ein Jahr in der Mediathek!"Whodunit